Rückblick 2019
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des Neuen BFF-Förderpreises 2019
Der BFF präsentiert die Preisträger*innen und Finalist*innen des Neuen BFF-Förderpreises 2019 und kürte damit zum zweiten Mal die besten jungen Nachwuchsfotograf*innen.
Nach dem erfolgreichen Auftakt im vorigen Jahr hatte der Berufsverband sein praxisorientiertes Förderprogramm gemeinsam mit Olympus und dem Umweltfotofestival »horizonte zingst« diesmal unter dem Motto „Haltung – inspirierende junge Fotografie“ ausgelobt. Die Arbeiten der zehn Finalist*innen, von weit über 80 Bewerbern, wurden am 25. Mai im Rahmen des Umweltfotofestivals »horizonte zingst« erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Foto © Florian W. Mueller
Ausgezeichnete Arbeiten 2019
Rafael Heygster – GOLD
»gestorben wird woanders«
Vivian Rutsch – SILBER
»Dunkelfeld«
Maximilian Mann – BRONZE
»Lake Urmia«
Über die Preisträger
Die drei Preise gehen an Rafael Heygster, Vivian Rutsch und Maximilian Mann; beschrieben von Sebastian Lux, Jurymitglied:
Rafael Heygster
erhält den ersten Preis für seine Arbeit »gestorben wird woanders«. Klar und nüchtern fotografiert setzt der 29-Jährige dokumentarisch zwei Phänomene ins Bild, die in ihrer Anmutung ähnlich, in ihrer Tragweite jedoch sehr unterschiedlich sind. Zum einen zeigt er Teilnehmer von Airsoft-Geländespielen, die militärisch ausstaffiert im Wald Krieg spielen, zum anderen die Besucher und Einkäufer auf realen Waffenmessen wie der „International Defence Exhibition and Conference“ in Abu Dhabi. Mit seinen Fotografien von Spiel und Show stellt der Fotograf letztlich auch dem Betrachter die Frage, wo der blutige Ernst des Krieges eigentlich beginnt.
Vivian Rutsch
hat mit ihrer feinen, berührenden Werkserie »Dunkelfeld« ein Geflecht von heiklen Themen und offenen Fragen zum ungeklärten Tod ihrer Schwester überzeugend fotografiert. Für diese Leistung erhält sie den zweiten Preis. Sexueller Missbrauch, Suizid, Tötungsdelikt und das scheinbare Versagen von Ärzten und Ämtern bei der Aufklärung eines möglichen Verbrechens werden in den dunklen Motiven erzählerisch subtil angedeutet. Es entsteht eine melancholische, fast unheimliche Atmosphäre, und es bleibt offen, wie die junge Frau, die sich im Prozess derGeschlechtsumwandlung befand, tatsächlich ums Leben gekommen ist. Einer von hunderten ungeklärten Todesfällen in Deutschland.
Maximilian Mann
erhält den dritten Preis für »Lake Urmia«, eine fotografische Begegnung mit den Anwohnern des ehemals größten Binnensees im Iran, der durch Klimaveränderung und extensive Nutzung der Wasserressourcen innerhalb von zwanzig Jahren auf ein Zehntel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft und vollkommen versalzen ist. Durch die konsequente Vereinheitlichung von Farbigkeit und Kontrast fügen sich die Porträts, Situationen, Landschaftsaufnahmen und Details zu einer eindrücklichen Dokumentation dieser Umweltkatastrophe zusammen, die zugleich das alltäglich Menschliche transportiert.“
Finalisten 2019
Philipp Hannappel & Timo Jaworr – Bronze
»[ych mif] – Insel der Ahnen«
Paulina Hildesheim
»Welcome To The Future« Die Inszenierung einer Utopie
Angelika Kubinski
»Fokus«
Julius C. Schreiner
»Excludity«
Marvin Systermans
»Zur Lage der Region« Struktureller Wandel in der Lausitz
Malte Uchtmann
»Ankommen« Über die Architektur von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland
Ole Witt
»What would Jesus do?«
Ausstellungsdaten 2019
»Ausgezeichnet – Der Neue BFF-Förderpreis«
Regierungspräsidium Karlsruhe
5. September bis 6. Oktober 2019
Karlsruhe / Am Rondellplatz / Karl-Friedrich-Straße 17
Umweltfotofestival »horizonte zingst«
5. September bis 6. Oktober 2019
Karlsruhe / Am Rondellplatz / Karl-Friedrich-Straße 17
Fotos © Rafael Heygster
Die Jury